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Trump und der Friedensnobelpreis - Kühlen Kopf bewahren!

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Kühlen Kopf bewahren!
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Hört nicht auf die Person, die Antworten hat, hört auf die Person, die Fragen hat.
      Albert Einstein

Trump und der Friedensnobelpreis


Friedensnobelpreis: Lässt Trump jetzt die Hosen 'runter?

Update vom 08.09.2025: Dieser Artikel war erst gut 36 Stunden hochgeladen, da gab es in dieser Sache schon eine weitere Meldung, von der man sich ernsthaft fragen muss, ob sie bereits die nächste Eskalationsstufe darstellt und die Sorgen und Spekulationen über Trumps innenpolitische Pläne noch einmal erheblich verstärken muss. Am Abend des 7: September 2025 (MESZ) wurde die Meldung verbreitet, Trump drohe der (von den Demokraten regierten) im US-Staat Illinois gelegenen Großstadt Chicago mit dem Einsatz von Truppen des soeben von ihm umbenannten „Kriegsministeriums“. O-Ton Donald Trump auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social: „Chicago wird bald herausfinden, warum es das Kriegsministerium heißt.“

Statt meiner Meinung hierzu lasse ich den (ebenfalls den Demokraten angehörenden) Gouverneur des Bundesstaates, J.B. Pritzker, zu Wort kommen, weil ich es keinesfalls besser ausdrücken könnte: „Der Präsident der USA droht damit, gegen eine amerikanische Stadt in den Krieg zu ziehen. Das ist kein Witz. Das ist nicht normal.“,  postete er auf Elon Musks Onlinedienst X. Und weiter: „Illinois wird sich von einem Möchtegern-Diktator nicht einschüchtern lassen.“

Donald J. Trump, 45. und nunmehr 47. Präsident der USA, dürfte von Psychologen vermutlich als ein unverbesserlicher Narzisst eingestuft werden. Der möglicherweise durchaus berechtigten Frage, ob ein Mensch mit einer solch' ausgeprägten Persönlichkeitsstörung überhaupt für dieses Amt geeignet ist, mögen berufenere Akteure im WorldWideWeb nachgehen. Wichtig ist hier, dass sich dieser Narzisst gerne mit dem Friedensnobelpreis geschmückt sehen möchte – möglichst schon mit dem des Jahres 2025. Mindestens zwei Nominierungen hat er hierfür schon eingeheimst: die seiner republikanischen Parteifreundin Claudia Tenney und die des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Schon inhaltlich könnte man gegen die Verleihung dieses Preises an den 47. US-Präsidenten durchaus Bedenken geltend machen. Zu denken wäre hier etwa an seine Vorstellung, den Gaza-Streifen von seiner palästinensischen Bevölkerung zu befreien und zu einer „Riviera des Nahen Ostens zu machen (wobei Benjamin Netanjahu hierin vermutlich keinerlei Hindernis sehen würde). Oder daran, dass er zwar vor Beginn seiner zweiten Amtszeit mehrfach angekündigt hat, den Krieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden zu können, es aber trotz eines Friedensgipfels mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und trotz (oder möglicherweise gerade wegen) einer weitgehenden Übernahme von dessen Positionen einfach nicht hinbekommt, auch nur einen bedingungslosen Waffenstillstand zu erreichen (s. hierzu ausführlich den Artikel „Trump, Putin und der Frieden in der Ukraine auf dieser Webseite). Im Gegenteil scheint man dort momentan eher weiter vom Frieden weg als ihm auch nur einen Millimeter näher gekommen zu sein.

Nun aber gibt es eine Entwicklung, die auch ganz formal ein Hindernis darstellen könnte, Trump die von ihm so sehr gewünschte Auszeichnung tatsächlich zu verleihen: Am 5. September 2025 hat er ein Dekret (eines von unzähligen seit Beginn seiner zweiten Amtszeit, aber sicherlich eines der bemerkenswerteren) unterzeichnet, mit dem er die Umbenennung des US-Verteidigungsministeriums in „Kriegsministerium verfügt. Zwar muss der US-Kongress dieser Umbennung noch zustimmen; da seine republikanische Partei aber in dessen beiden Kammern über eine – wenn auch knappe Mehrheit verfügt (und er etwa zu einer anderen Entscheidung als der von ihm gewünschten neigende Abgeordnete geschickt unter Druck zu setzen versteht), dürfte ihm eine Absegnung dieser Entscheidung wohl eher nicht verweigert werden.

Zwar ist der Name „Kriegsministerium“ für dieses Ministerium keineswegs neu; man könnte ihn im Gegenteil eher als „historisch“ bezeichnen schließlich hieß es schon von 1789(!) bis 1947 so. Dennoch gibt es zwei Details, die aufhorchen lassen (müssen[?]). Zum einen ist das die Begründung, mit der nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Umbennung in „Verteidigungsministeriumerfolgte: im (gerade angebrochenen) Atomzeitalter sollte signalisiert werden, dass der Schwerpunkt der Arbeit des Ministeriums eher auf der Verhinderung von Kriegen liegen solle. Zum anderen ist es eine Einlassung Donald Trumps selbst bei der Präsentation des Dekrets: Verteidigung ist viel zu defensiv, und wir wollen zwar defensiv sein, aber wir wollen auch offensiv sein, wenn es sein muss, daher erschien mir das einfach als besserer Name.“ (Zitat aus „Tagesspiegel online“ vom 05.09.2025).

Meine Meinung: Lässt Donald J. Trump jetzt einfach nur die Hosen 'runter“ und zeigt sein wahres Gesicht? Immerhin wollte er zu Beginn seiner jetzigen Amtszeit Kanada zum 51. Bundesstaat der USA machen, Grönland notfalls mit Gewalt besetzen und den Panama-Kanal wieder unter die territoriale Kontrolle der USA bringen. Das könnte sein, aber wie lässt sich das mit seinem Wunsch in Einklang bringen, den Friedensnobelpreis verliehen zu bekommen? Ein geradezu furchtbarer Verdacht keimt in mir (nein, schlimmer noch: er drängt sich geradezu auf, nach all' dem Wirren, das bisher in dieser Zeit passiert ist): Ist dieser Mann nicht nur ein immerhin schon extrem selbstverliebter Narzisst, ist er nicht vielmehr im Grunde mit dieser Selbstverliebtheit und der offensichtlichen Sprunghaftigkeit seiner Entscheidungen psychisch so instabil, dass seine Fähigkeit zur Führung eines Staates (und noch dazu eines so großen und mächtigen wie der USA) in Frage gestellt werden muss? Mir graut es bei der Vorstellung, was dieser Mann so alles möglich machen könnte werden die USA in einem völlig neuen Sinne (in einem, den sich niemand wirklich wünschen kann) zu einem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“? Ich hoffe es nicht. Den Friedensnobelpreis sollte Donald J. Trump jedoch keinesfalls erhalten; sollte er ihn doch erhalten, würde ich jeder weiteren Person oder Institution, der er verliehen werden soll, nicht nur das Recht erteilen, sondern sogar die moralische Pflicht auferlegen, ihn abzulehnen. Er wäre mit dieser Verleihung seines Sinnes vollständig beraubt!


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